Montag, 22. Oktober 2012

ACHTUNG! ZUCKER!


Grüßt euch,

mein Kumpel und Trainingspartner Art von CrossFit Kokoro bzw. suprfit hat kürzlich auf seinem Blog einen hervorragenden Artikel über die Gefahren von ZUCKER gepostet. Dieses süße Teufelszeug mit Suchtpotential (kein Scherz!) hat viele negative Eigenschaften und ist eine der Hauptursachen für viele unserer heutigen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Verfettung der Gefäße, Herzinfarkt, Diabetes 2 und ggf. auf Krebs! Grund genug sich damit näher zu befassen meint ihr nicht?!

Gemäß unserer CrossFit "Ernährungs-Weisung" sollten wir sowieso keinen Zucker essen und wenn wir uns daran hielten wären wir gut beraten.

Weil Art das aber viel besser als ich erklären kann, lasse ich ihn nun endlich zu Wort kommen ...



Zucker!

“Boah ist der Fett!” Immer mehr Menschen sind krankhaft fettleibig! Viele versuchen das durch Sport zu kompensieren doch sie finden weder die Motivation zur Bewegung noch die versprochenen Resultate wenn sie es doch ins Gym schaffen. Falsches Training oder falsche Ernährung?Vermutlich ein bisschen was von Beidem mit einem starken Hang zum letzten Punkt!



Diverse Studien, wie z.B. von dem Forscher Terry Wilkin, der an Schulkindern untersuchte welche Auswirkungen körperliche Ertüchtigung auf deren Körperfett hatte zeigen: Bewegungsmangel ist weniger Ursache als Folge von Übergewicht! In Wilkins Studie zeigte sich, dass die Menge an Bewegung, denen die Kinder unterzogen wurden kaum Auswirkungen auf deren Körperfettanteil hatte. Andersherum aber schon! Verloren die Kids durch eine Ernährungsumstellung an Körperfett so wurden sie um einiges aktiver und konnten sich leichter zum Sport aufraffen.
Ich habe neulich einen super Artikel hierüber im Spiegel (Nr. 36) gelesen und war so beeindruckt, dass ich die zentralen Erkenntnisse daraus gern mit euch teilen möchte.
Also wo liegt denn nun die Ursache für die Fettleibigkeit unserer Gesellschaft, wenn es nicht der jahrelang von staatlichen Institutionen gepredigte Bewegungsmangel ist? Leider sind sich die Forscher da noch etwas uneinig, aber Professor Robert Lustig von der University of California in San Francisco ist der festen Überzeugung es sei ein ganz einfacher und allseits vorhandener Stoff: C12H22O11- Zucker
Lustig ist einer der führenden Köpfe in dieser Forschungssparte und wurde vor Kurzem zum unfreiwilligen YouTube-Star nachdem die University of California Davis in Sacramento seinen 1,5-stündigen Vortrag„Sugar – the bitter truth“ filmte und hochlud. Das Video wurde bereits über 2,8 Millionen mal angeschaut! Lustig verkündet in diesem Vortrag, dass nicht etwa Fresslust und Trägheit schuld an der Verfassung unserer Gesellschaft seien, denn in den letzten Jahrhunderten habe sich unser Genpool wohl kaum so verändert, dass wir plötzlich zu Fettleibigkeit neigen. Nein Zucker ist der Schuldige.



Nach der „Low Fat“-Bewegung der 70er und 80er Jahre aßen die Menschen immer weniger Fett, damit fiel aber ein immenser Geschmacksträger weg und der wollte ersetzt werden. Daraufhin kam die ach so intelligente Lebensmittelindustrie auf die glorreiche Idee einen kalorienreichen Geschmacksträger durch den nächsten zu ersetzen und reicherte nahezu alles mit Zucker an. Ihr findet Zucker mittlerweile sogar in Wurst, Brot, Frischkäse, geräuchertem Lachs, Salatsaucen oder Salzstangen! Unglaublich oder? Eigentlich eine Unverschämtheit. Nur 17% des Zuckers wird heutzutage noch zu Hause zum Kochen und Backen verwendet. Der Rest fließt direkt in Fertigwaren, Gebäcke und vor allem Getränke.
Der Zuckerkonsum hat sich so innerhalb der letzten 50 Jahre verdreifacht auf rund 165 Millionen Tonnen pro Jahr. Die Amis sind beim Konsum Spitzenreiter mit knapp 58 kg Zucker pro Kopf und Jahr. Die Deutschen liegen mit 36 kg pro Kopf zwar darunter, aber immer noch bei mehr als dem Doppelten der empfohlenen Dosis. Diese Allgegenwart von Zucker ist das Hauptproblem, das macht unsere Umwelt für manche Menschen im wahrsten Sinne des Wortes toxisch.
So sind gemäß dem Robert-Koch-Institut rund 67% der Männer und 53% der Frauen übergewichtig, jeder fünfte in Deutschland gilt als krankhaft fettsüchtig (adipös) und rund 6 Millionen Deutschen leben mit der Diagnose „Diabetes“ (leider auch 20% der Kinder). Das ist aber eigentlich auch kein Wunder, denn die Lebensmittelindustrie hat es geschafft Futter allgegenwärtig und jederzeit verfügbar zu machen: es ist doch schon normal im Auto zu essen, auf dem Weg von A nach B oder mal eben am Schreibtisch. Hauptsache das ist schnell erledigt. Keiner nimmt sich Zeit zum Essen und achtet dann schon gar nicht auf die Inhaltsstoffe.
Was passiert im Körper?
Was richtet der Zucker aber denn so Schlimmes an?
Ihr könnt euch den Einfluss von Zucker am Schaubild genauer ansehen. Wenn ihr Zucker zu euch nehmt, dann wird dieser im Gegensatz zu Proteinen und Fetten sowie anderen Kohlenhydraten, die zuerst im Darm aufgespalten und umgewandelt werden müssen, direkt ins Blut gehen. Nach dem Genuss des obligatorischen Snickers-Riegels steigt dann der Blutzuckerspiegel enorm schnell in die Höhe. Da euer Körper diese „Belastungsspitze“ überhaupt nicht so cool findet wie euer Belohnungszentrum im Gehirn und schon gar nicht so cool wie der Geldbeutel der Mars Inc. (dem Hersteller der Riegel) schüttet er direkt Insulin aus. Mit Hilfe dieses Hormons wird der Blutzuckerspiegel wieder nach unten korrigiert, indem es die Glukose aus dem Blut nimmt und an ihren eigentlichen Zielort führt (bspw. In die Muskeln zur Energiegewinnung). Euer schönes Blut ist jetzt aber dummerweise mit einem Haufen Insulin überflutet worden und das führt dazu dass der Blutzuckerspiegel eine rasante Talfahrt antritt. So fällt er schließlich unter den Ausgangswert, den ihr vor dem Schokoriegel hattet und das führt wozu? Genau: Hunger! Die Botenstoffe im Körper beschweren sich immens über den niedrigen Blutzuckerspiegel und schreien förmlich nach Essbarem und besonders nach Süßem, um den Blutzuckerspiegel möglichst rasch wieder zu steigern. Ziemlich blöder Teufelskreis, nicht wahr?
Süßes Verlangen – wie Zucker den Appetit anregt
Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87997205.html
Insulinresistenz
Eine noch viel größere Gefahr als die Berg-und-Talfahrt eures Insulinspiegels ist aber eine Insulinresistenz! Das ist die verminderte Sensibilität von euren Körperzellen auf die Ausschüttung des Hormons Insulin und das führt zur Volkskrankheit Diabetes Typ 2 (wird auch als Altersdiabetes bezeichnet und kommt mittlerweile schon bei Kindern vor!) Wodurch Insulinresistenz ausgelöst wird ist der Wissenschaft leider auch noch nicht so schlüssig, aber eine ganze Reihe an Untersuchungen deutet darauf hin, dass die Verfettung der Leber ein ausschlaggebender Punkt ist. Wie die Leber verfettet? Durch Fruktose , das ist der Fruchtzucker. Dieser wird nämlich anders als Glukose fast ausschließlich in der Leber abgebaut und als Folge dieses Abbaus sammelt sich Fett in derselbigen.
Heißt das für euch ihr dürft jetzt nicht mehr so viele Äpfel und Orangen essen? Nein. Das Gute an den gesunden Lebensmitteln ist, das man sich an ihnen nicht so leicht überfressen kann, dass eine Verfettung der Leber auch nur annähernd in Frage käme. Von Gummibärchen hingegen oder Schokolade, die zum Teil auch Fruktose beinhalten, könnt ihr ganz leicht einen „Fressflash“ bekommen und euch tierisch den Bauch vollschlagen. Ist euch das schonmal mit Äpfeln passiert? Ich glaube nicht.
Was können wir tun?
Verdammt gute Frage. Die Welt verändern wir nicht so leicht. Das steht wohl leider fest! Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt sich der Zucker-Lobby sozusagen geschlagen. Bereits 2003 wollte die WHO eine Empfehlung abgeben nicht mehr als 10% des Tagesbedarfs an Kalorien mit Zucker zu decken, doch sie zitterte vor der Macht der dazugehörigen Lobby von Zuckerverbänden und Süßgetränkeherstellern und begnügte sich am Ende mit dem vagen Hinweis man solle den Konsum von Zucker wenn möglich vermindern. Dennoch sollten wir versuchen uns adäquat zu verhalten und die typische Ernährungsregel im Crossfit einzuhalten:
Eat meats and veggies, nuts and seed, some fruit, little starch and no sugar!
Damit fahrt ihr auf jeden Fall gut. Das Suchtpotential von Zucker ist nämlich eindeutig gegeben, so Kelly Brownell, Direktor des Rudd Center for Food Policy & Obesity an der Yale University. Zwar nicht in dem Ausmaß wie bei Heroin oder Kokain, aber dennoch so stark, dass es viele Leute nach mehr gieren lässt und zu Krankheiten wie Insulinresistent, Diabetes, Adipositas und sogar Krebs führt. Vielleicht hilft es ja schon einigen, wenn ihr ihnen diesen Artikel zeigt, oder den ausführlicherenSPIEGEL-Artikel, der mir als Quelle dient. Wer zu faul zum Lesen ist, der kann auch mit den „Real Bears“ (s.o.)die Problematik veranschaulichen! Selbst wenn nur einer von euch sich diese Auswirkungen des Zuckerkonsums zu Herzen nimmt und ein bisschen weniger davon isst habe ich mein Ziel, das ich mit diesem Artikel verfolge voll erreicht. In diesem Sinne: einen guten Appetit!
Finish Strong!

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